Die Freimaurer

Warum nennen wir uns Freimaurer?

Die moderne Freimaurerei ist als folgerichtiger Entwicklungsschritt aus den Bauhütten (lodges) der Dombaumeister entstanden. Im Gegensatz zu den örtlichen Innungen anderer Gewerke war die Innung der Dombaumeister von Anfang an überörtlich organisiert – ihre Mitglieder waren von örtlicher Innungsgebundenheit freie Maurer. Durch den ständigen Austausch ihrer Mitglieder untereinander und durch den Gegenstand ihrer Tätigkeit sammelten sich in den Dombauhütten über die Jahrhunderte der Bautätigkeit die kreativsten und besten Handwerker ihrer Zeit.

Die Architektur der Dombauten erforderte die höchste Kenntnis und Erfahrung am Bau, in der Logistik, in der Arbeitsteilung und in der künstlerischen Gestaltung. Hinzu kam der symbolische Charakter der Bauwerke, der in seinen Proportionen, Anordnungen und gestalterischen Details genaue Kenntnisse der religiösen und philosophischen Grundlagen der eingebrachten Darstellungen erforderte.

Um beim Wechsel von einer Bauhütte in eine andere seine Kenntnisse nachzuweisen, wurde ein System von Prüfungsfragen entwickelt, das jedem Bauhandwerker seinem Ausbildungsgrad gemäß abgefordert wurde. Dieses System ist in modifizierter Form in die Freimaurerlogen übernommen worden.

Die alten freien und die angenommenen Maurer

Wegen der vielfältigen organisatorischen, logistischen und künstlerischen, aber auch religiösen und philosophischen Anforderungen bei der Durchführung der Bauarbeiten gesellte sich im Laufe der Entwick¬lung der Dombauhütten zu den notwendigen Innungsmitgliedern, den „Alten Maurern“, eine weitere Gruppe von Beratern, die „Angenommenen Maurer“. Als die Ära der Errichtung der Dombauten sich dem Ende zuneigte, blieb die Idee einer Huldigung unserer kosmischen Zusammenhänge und der ethischen Aspekte unseres menschlichen Wesens bestehen. Die verbliebenen Angenommenen Maurer „vergeistigten“ die erworbenen Kenntnisse und die in ihnen bewahrte Deutung der überkommenen Symbole.